Publikationen (Archiv)

Neuerscheinung

Lena Haase: Strafverfolgungspraxis im Schein-Rechtsstaat des „Dritten Reiches“. Zur Zusammenarbeit von Justiz- und Polizeibehörden unter nationalsozialistischer Herrschaft (Gestapo - Herrschaft - Terror. Studien zum nationalsozialistischen Sicherheitsapparat, Bd. 2), Köln 2023.

 

Die Geheime Staatspolizei ist längst zum Sinnbild der Strafverfolgung in der NS-Zeit geworden. Sie gilt – gemeinsam mit den Sondergerichten und dem Volksgerichtshof – als Inbegriff nationalsozialistischer Rechtsbeugung im Kontext von Terror und Willkür. Nur selten werden hingegen auch die ordentlichen Gerichte auf regionaler Ebene sowie die übrigen Polizeibehörden berücksichtigt.

Die Studie beleuchtet an einem regionalen Beispiel, wie sich in der alltäglichen Arbeitspraxis die Zusammenarbeit von Polizei, Gerichten und Staatsanwaltschaft gestaltete. Dabei rückt sie zentrale Tätigkeitsfelder der Regionalbehörden in den Fokus, um die Entwicklung der nationalsozialistischen Strafverfolgungspraxis nachzuzeichnen und mit einem akteurszentrierten Ansatz die Bedeutung von Juristen für das NS-Regime herauszuarbeiten.

 

Böhlau Verlag Köln | 978-3-412-52863-8 | 652 Seiten | 60,00 €


Mörder bevorzugt – Wie der BND NS-Verbrecher rekrutierte

Der BND hat nicht nur einzelne schwer belastete NS-Täter beschäftigt. Die Anwerbung und Einstellung von Mördern und Schreibtischtätern hatte von Anfang an System. Gerhard Sälter, Mitglied der Unabhängi-gen Historikerkommission, kann das bis weit in die 1960er Jahre nachweisen. Er hat zehn Jahre lang geforscht, dabei zahlreiche Akten und Personalakten des Nachrichtendienstes einsehen können. Sein Fazit öffnet historisch eine neue Dimension zum frühen BND.

 

ARD | Christine Rütten | Mo., 10.10.2022 | 23:35 Uhr | Mediathek

Sammelband: Polizei(en) in Umbruchsituationen

Der Umbruch steht für einen tiefgreifenden Wandel, der sich auf unterschiedlichen Ebenen vollziehen kann. Bezogen auf die Polizei spielen neben politischen Zäsuren auch gesellschaftliche und kulturelle Umbrüche eine wesentliche Rolle. Dabei kann die Institution zum Objekt der Forschung oder aber als Subjekt (Akteur) in einer historischen Konstellation analysiert werden. Dieser Ansatz wird in dem Band in internationaler und interdisziplinärer Perspektive vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart verfolgt. - Der von Thomas Grotum, Lena Haase und Georgios Terizakis herausgegebene Sammelband Polizei(en) in Umbruchsituationen. Herrschaft, Krise, Systemwechsel und "offene Moderne" ist im Januar 2022 bei Springer VS erschienen.


GUT Publikationspreis

Für ihren Aufsatz "Die Staatsanwaltschaft auf dem Abstellgleis? Behördliches Selbstverständnis der Staatsanwaltschaft Trier im Nationalsozialismus", der in der von ihr gemeinsam mit dem Oberstaatsanwalt Wolfgang Bohnen herausgegebenen Festschrift "Kontrolle, Konflikt und Kooperation. 200 Jahre Staatsanwaltschaften Koblenz und Trier (1820-2020)" im Verlag C.H Beck erschienen ist, wurde Lena Haase ausgezeichnet.


Vorstellung der Studie über die KZ-Außenlager "Rebstock" und "Rebstock (Stephan)" von Manfred Grieger

Die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz lädt zusammen mit dem Bürgerverein Synagoge e.V. Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Vorstellung der wissenschaftlichen Studie

 

 „Rebstock“ und „Rebstock (Stephan)“ – zwei Außenlager im Konzentrationslager-System bei Marienthal und Dernau, August bis Dezember 1944

 

von Prof. Dr. Manfred Grieger, erstellt im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, ein.

 

Die Veranstaltung beginnt am 8. Juli 2021 um 18 Uhr und wird im Bürgerzentrum Ahrweiler, Marktplatz 12, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, stattfinden.

 

Die Studie kann kostenfrei über die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz) bezogen werden.